DER APRIKOSENBAUM VOM TYP VALLEGGIA

Im Dialekt: „Lu Viricoculu“ oder „L’Armelà“

Prunus armeniaca L.
Rosengewächse (Rosaceae)

Der Aprikosenbaum (Prunus armeniaca L.) ist ein sehr alter Obstbaum, der seit Jahrtausenden wegen seiner süßen, saftigen Früchte angebaut wird. Ursprünglich aus Zentralasien stammend, gelangte er durch die Römer nach Europa, die ihn wegen seines Geschmacks und seiner gesunden Eigenschaften sehr schätzten.


🔬 Botanische Merkmale

  • Wuchs: Mittelgroßer Baum (bis 6–8 m), mit breiter, abgerundeter Krone

  • Blätter: Oval, gezähnter Rand, leuchtend grün

  • Blüten: Weiß-rosafarben, erscheinen im Frühling vor den Blättern

  • Früchte: Runde oder leicht ovale Steinfrüchte, samtige gelb-orangene Schale, oft mit rötlichen Nuancen

  • Fruchtfleisch: Süß, saftig, aromatisch; harter Kern, je nach Sorte bitter oder süß

  • Reifezeit: Zwischen Mai und Juli (je nach Region und Sorte)

📚 Geschichte und Wissenswertes

🏺 Asiatischer Ursprung

Der Aprikosenbaum wurde bereits vor über 4000 Jahren in China und Zentralasien kultiviert. Der wissenschaftliche Name armeniaca verweist auf Armenien, von wo aus die Frucht vermutlich in den Mittelmeerraum gelangte.

🕰️ Von der Antike bis heute

  • Die Römer nannten ihn malum armeniacum („armenischer Apfel“) und verbreiteten ihn im ganzen Reich.

  • Im Mittelalter war er vor allem in Klostergärten zu finden – geschätzt als Nahrungsmittel und für seine heilende Wirkung.

  • Ab dem 16. Jahrhundert verbreitete sich die Aprikose in ganz Europa und wurde zum Symbol des Sommers.

✒️ Literarische Erwähnung

William Shakespeare nennt die Aprikose in Ein Sommernachtstraum (Akt III, Szene I). Die Feenkönigin Titania sagt:

„Seid freundlich und höflich zu diesem Herrn,
Hüpft um ihn her und schaut ihm in die Augen;
Füttert ihn mit Aprikosen und Brombeeren,
Mit lila Trauben, grünen Feigen und Maulbeeren.“

Aprikosen erscheinen hier als edle Früchte – Symbol für Süße, Überfluss und Verführung.

🧑‍🌾 Wissenswertes aus der Region

Im Dialekt von Macerata wird die Aprikose oft „viricoculu“ genannt – ein Begriff, der dem „biricoccolo“ ähnelt, einer seltenen Kreuzung aus Mirabelle und Aprikose.
Ob der Dialektausdruck den Namen Biricoccolo inspiriert hat oder umgekehrt, bleibt unklar. Wir laden Sie jedoch ein, beide Pflanzen zu betrachten, um ihre Unterschiede, Ähnlichkeiten – und vor allem – ihre wunderbaren Früchte zu entdecken.

Das E-Museum der Alten Früchte ist viel mehr als nur ein virtuelles Archiv:
Es ist ein Ort der Geschichten, der Inklusion, des Lebens.

Diese Inhalte wurden von den Inhabern des Landwirtschaftsbetriebs SiGi in Zusammenarbeit mit den Schülern der Landwirtschaftlichen Fachschule von Macerata recherchiert und verfasst.
Wenn du zur Erweiterung der Beschreibungen dieser Sorten beitragen möchtest, schreibe an: info@agricolasigi.it 

Übersetzt von komalingua

Das E-Museum der alten Früchte wurde dank eines Projekts der sozialen Landwirtschaft der Region Marken eröffnet. Dieses Projekt ermöglichte es fünf jungen Erwachsenen mit kognitiven Beeinträchtigungen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren, am Arbeitsalltag des landwirtschaftlichen Betriebs teilzunehmen.
Die Auswahl erfolgte durch Psychologen und Sozialarbeiter von Anffas, begleitet wurden die Teilnehmenden von einer Fachkraft der pädagogischen Einrichtung Il Faro, betreut durch Forscher der Universität Macerata (UniMc), während Coldiretti Marche die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit übernahm.

Ein einzigartiges und anspruchsvolles Projekt, das zur Schaffung eines realen und virtuellen Museums der alten Früchte im Garten von SiGi führte, eine große Ehre, aber auch eine große Verantwortung, die wir mit der Unterstützung aller weiterführen möchten:

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